„Villa Ruhnau“ bleibt bestehen

27.01.2021

Guntmar Kipphardt, Kettwiger CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, -planung und Bauen: „Es ist eine gute Nachricht, dass dieses für Kettwig doch sehr geschichtsträchtige und ortsbildprägende Gebäude bestehen bleibt. Überdies bleibt das Gebäude nicht nur bestehen, sondern wird sogar auf seine historisch ursprüngliche Ansicht umgebaut. Ich finde die veröffentlichte Planung durch das Architekturbüro Holle sehr ansprechend. Denn nachdem die Frage des Denkmalschutzes intensiv geprüft und abschlägig beschieden wurde und auch andere Wege wie ein Bebauungsplanverfahren und eine Veränderungssperre hier nicht greifen, war es klar, dass nur auf dem Verhandlungsweg dieser Kompromiss so möglich wurde. Denn ohne Kompromiss könnte die „Villa Ruhnau“ abgerissen und das Grundstück anschließend intensiv bebaut werden.“

Sven Köhler, planungs- und baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Es ist ganz wesentlich das Verdienst von Guntmar Kipphardt, der über einen sehr langen Zeitraum darauf eingewirkt hat, dass diese Lösung nun zum Tragen kommt. Trotz Gegenwind hat er nie den Erhalt der Villa Ruhnau aus den Augen verloren. Im Kern bedeutet dies nun: Das Gebäude „Villa Ruhnau“ bleibt erhalten, umgekehrt kann die Proma Ateliers GmbH das hinter der „Ruhnau-Villa“ gelegene Grundstück erwerben und bebauen. Beides soll vertraglich abgesichert werden. Der Eingriff in die Natur ist, wie bei jedem anderen Bauvorhaben auch, auszugleichen. Mittels Tiefgarage werden sowohl die „Villa Ruhnau“ als auch die dahinter liegenden Wohnungen erschlossen. Der Stellplatzschlüssel ist überdies sehr hoch, im Schnitt mehr als 2 Autostellplätze + zusätzliche Fahrradstellplätze je Wohnung. Bezüglich der Architektur der geplanten neuen Gebäude hinter der „Villa Ruhnau“ wird sicherlich noch viel in Kettwig diskutiert werden“, ist sich Köhler sicher.

Christoph Kerscht, planungspolitischer Sprecher der Grünen, erklärt:
„Wir Grüne begrüßen, dass die Villa Ruhnau als markantes, ortsbildprägendes Gebäude für Kettwig erhalten werden kann. Der Erhalt ist aufgrund der angegriffenen Bausubstanz nur durch eine umfassende Modernisierung möglich. Der Villa werden zwei neue Gebäude zur Seite gestellt, die nach aktueller Planung gestalterisch und in der Höhe im Hintergrund bleiben und der Villa so erneut erlauben, Blickfang zu sein. Durch die Baumaßnahmen wird der Verlust von alten, mindestens zum Teil noch lebensfähigen Bäumen unvermeidlich. Wir Grüne haben deutlich gemacht, dass es besonders wichtig ist, hierfür möglichst ortsnah Ausgleich zu schaffen. Erfreulicherweise hat der zukünftige Bauherr zugesichert, diesen Ausgleich deutlich über das nach städtischer Baumschutzsatzung ohnehin erforderliche Maß hinaus zu leisten.“

Dorothea Blümer, baupolitische Sprecherin der Grünen, ergänzt:
„Wir begrüßen die Absicht des Investors, dass in dem Ensemble der drei Gebäude in Zukunft nachhaltig gewohnt werden soll. Die Nutzung regenerativer Energien für die Versorgung der Gebäude mit Wärme und Stromgewinnung aus Photovoltaik gehören zu den ausdrücklichen Zielen des Investors, der sich mit dem Stadtteil verbunden fühlt und auch dort ansässig ist. Diese Ziele sollen Bestandteil der vertraglichen Vereinbarung zum Verkauf des nachbarlichen, noch städtischen Grundstückes werden, mit dem dann die Fläche für den Bau der beiden neuen Wohngebäude und somit für Sanierung und Erhalt der Villa zur Verfügung steht. Uns Grünen ist außerdem wichtig, dass vor einer Veräußerung des städtischen Grundstückes vertraglich abgesichert wird, dass Maßnahmen erfolgen, die das Mikroklima günstig beeinflussen. Dazu gehören eine Begrünung der Dächer und eine die Artenvielfalt fördernde Gestaltung des Grundstücks nach Abschluss der Bauphase.“