Stadt Essen übernimmt mit neuem Aktionsplan (SECAP) klimapolitische Verantwortung und will früher klimaneutral sein

24.08.2021

Der Rat der Stadt Essen beschließt am 25. August 2021 den Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima (Sustainable Energy and Climate Action Plan = SECAP). Der SECAP verdeutlicht, in welchem Maße der Ausstoß von Treibhausgasen auf dem Essener Stadtgebiet verringert werden müsste, um die verbindlichen Klimaschutzziele von Paris einzuhalten. Im Ergebnis die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius aber zumindest deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Konkret bekennt sich die Stadt dazu, ein verbleibendes CO2-Budget als übergreifende Bewertungsgrundlage im Klimaschutz zu verankern. Damit rückt der Rat von seinem ursprünglichen Beschluss vom August 2020 ab und setzt, gerade im Hinblick auf den neuen drängenden Bericht des Weltklimarates, ein deutliches Zeichen. In den kommenden Monaten werden weitere konkrete Maßnahmen erarbeitet und beschlossen. Schon jetzt wurden mit der Solar-Offensive und der Schaffung von 28 Stellen für die Umsetzung des Radentscheid-Programms im Sinne einer klimafreundlicheren Mobilität, die ersten Entscheidungen in diese Richtung getroffen.

Dazu Yannick Lubisch, umwelt- und klimapolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:
„Wir müssen mittlerweile gar nicht mehr in andere, ferne Länder blicken, um Folgen des menschengemachten Klimawandels festzustellen. Waldbrände und Flutkatastrophen beobachten wir mittlerweile in unserer eigenen Heimat. Der Handlungsdruck für unsere Gesellschaft, insbesondere für die Politik wird nur allzu deutlich. Es ist daher richtig und wichtig, dass wir schon jetzt energisch verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie wir das Klima schützen können. Gleichzeitig muss Politik wesentliche Fragen der Menschen beantworten können: „Was bedeutet Klimaschutz für meinen Alltag? Welche Kosten kommen auf meine Familie und mich zu? Welche Ausgaben kann die Stadt Essen in Zukunft nicht mehr tätigen, da sich wesentliche Positionen des städtischen Haushaltes zu Gunsten des Klimaschutzes verschieben?“ Diese Fragen wollen wir von der Stadt durch den Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima, den SECAP, beantwortet sehen. Ich hoffe und fordere zugleich, dass uns zeitnah die zahlreichen Maßnahmen vorgestellt werden, wie wir unsere Heimat zukunftsfest aufstellen können.“

Hierzu erklärt Sascha Berger, klimapolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen:
„Die gravierenden Überschwemmungen in Essen und vielen weiteren Städten, katastrophale Dürren, Hitzerekorde und Waldbrände in Europa und der Welt zeigen, dass wir keine Zeit mehr zu verlieren haben. Der neue Bericht des Weltklimarates gebietet uns schnell zu handeln. Dem Klima-Aktionsplan SECAP kommt daher eine wesentliche Bedeutung zu, um Klimaneutralität in Essen so schnell wie möglich zu erreichen und Erfolge transparent zu machen. Der Fortschritt wird auf Basis des verbrauchten CO2-Budgets bemessen. Unser Ziel muss es sein, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Maßnahmen, wie die Förderung von Solaranlagen ab 1. Januar 2022 und der Ausbau von Radwegen sind bereits angestoßen. Es kommt auch auf den Einsatz von jedem Einzelnen und jeder Einzelnen an. Denn für ca. je ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen sind die Wirtschaft, der Verkehr und die Haushalte verantwortlich. Hier umzusteuern und die damit verbundenen Chancen zu nutzen, ist nur gemeinsam mit allen Menschen in Essen möglich.“